BITKOM (Lobbyvereinigung der Mobilfunkbetreiber) erließ am 24.02.03
folgende Presseinformation:
Freiburger Appell schürt Ängste
Sachliche Diskussion statt unausgegorener Forderungen
Berlin, 24. Februar 2003. – „Elektromagnetische Felder des Mobilfunks –
Widersprüche zwischen „Erfahrungsmedizin“ und Schulmedizin“ war der Titel
eines Vortrages, den Umweltmediziner Professor Dr. Thomas Eikmann kürzlich
im Rahmen eines Parlamentarischen Abends des Bundesverbands
Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM)
hielt. Eikmann ist Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin
der Universität Giessen und Mitglied im Rat von Sachverständigen für
Umweltfragen. Professor Eikmann griff in seinem Vortrag schwerpunktmäßig
den so genannten „Freiburger Appell" auf. Umweltmediziner fordern in dem
Appell vor dem Hintergrund ihrer Mobilfunkangst weitestgehende
"Sofortmaßnahmen und Übergangsregelungen" zu treffen. Gesamtziel ist,
Grenzwerte für elektromagnetische Felder des Mobilfunks massiv zu
reduzieren. Weitere Forderungen sind z.B. das Verbot von Handys und
Schnurlostelefonen in Kindergärten oder öffentlichen Gebäuden sowie der
Stopp des Ausbaus der Mobilfunktechnologie. Die Erstunterzeichner des
Appells waren überwiegend niedergelassene Umweltmediziner, inzwischen
wurden vor allem nichtärztliche Unterstützer akzeptiert. Nach Ansicht
Eikmanns ist der Freiburger Appell „..als ein absolut kontraproduktiver
Ansatz einzustufen. Er verstärkt die zu Unrecht bestehende massive
Verunsicherung in der Bevölkerung (..) und schürt die schon bestehenden
Ängste. Dies ist das Gegenteil einer sachgerechten Aufklärung und muss aus
ärztlicher Sicht als unethisch und nicht hinnehmbar eingestuft
werden.“
Professor Eikmann widersprach in seinem Vortrag vor den Parlamentariern
den Grundthesen der Autoren des Appells. Er zeigte eine eklatante
Diskrepanz auf, die zwischen den aufgestellten Thesen, Behauptungen und
Schlüssen sowie wissenschaftlichen Erkenntnissen besteht. So erklärte er
beispielsweise, dass nach Angaben des Deutschen Kinderkrebsregisters
entgegen den Behauptungen der Autoren des Freiburger Appells kein Anstieg
von Erkrankungen bis zum Jahr 2000 festgestellt werden konnte. Auch
könnten Lern- und Konzentrationsstörungen sowie Blutdruckstörungen bei
Kindern nicht im Zusammenhang mit dem Mobilfunk gesehen werden. Im
Hinblick auf Behauptungen, dass gepulste Felder gefährlich seien oder in
der Nähe von Sendemasten bestimmte Krankheiten auffällig häufig auftreten,
führte Eikmann aus: „Es gibt nach allen vorliegenden wissenschaftlichen
Erkenntnissen keine Hinweise darauf, dass Elektromagnetische Felder diese
angegebenen Symptomatiken oder Erkrankungen hervorruft“.
Dazu Uwe Kullnick, Vorsitzender des BITKOM-Arbeitskreises
Mobilfunktechnik und Gesundheit: „Der Freiburger Appell ist ein Beispiel
dafür, dass es weder hilfreich noch anerkennenswert ist, unausgegorene und
den wissenschaftlichen Fakten widersprechenden Forderungen aufzustellen.“
Dadurch werde die Auseinandersetzung zwischen Mobilfunknutzern und
Mobilfunkgegnern nur polarisiert. Angemessen sei hier ausschließlich eine
sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema. |